Dieses Spiel sachlich und kühl zu analysieren ist eigentlich unmöglich. Es war ein Playoff Krimi wie er im Buche steht, leider mit dem bitteren Ende für unser Team. Doch zum Jammern bleibt keine Zeit, steht doch schon am Samstag das zweite Spiel in Kapfenberg an. Kurz Wunden lecken, regenerieren und am Samstag wieder so eine starke Leistung abrufen und die Serie ausgleichen.
Von Start weg zeigt unser Team, dass die letzten Niederlagen im Grunddurchgang keinerlei Spuren hinterlassen hat. Ganz im Gegenteil. Man kontrolliert das Spiel und geht kurios in Führung. Kurios deshalb, da einem Treffer von Andreas Meixner anfangs die Anerkennung versagt bleibt. Ein klassisches Déjà-vu, denn diese Situation hatten wir schon bei beiden Grunddurchgangspielen in Kapfenberg. Doch diesmal bewährt es sich, dass vier Schiedsrichter am Eis stehen und diese geben letztendes auch den Treffer. Es war entgegen der Ansage des Platzsprechers kein vermeintliches sondern ein glasklares und schönes Tor gleichbedeutend mit der 1:0 Führung. Die Kängurus in weiterer Phase verunsichert und retten sich in die erste Drittelpause.
Das zweite Drittel beginnt mit einem Überzahlspiel für die Heimmannschaft. Diese ziehen ein gutes Powerplay auf und bringen Stefan Trost optimal in Position und der stellt mit einem scharfen Schuss auf 1:1. Danach entwickelt sich ein ausgeglichenes Spiel und es ist abermals unser Team, dass in Führung geht. Pirmin Riedmann klaut einem KSV Verteidiger geschickt die Scheibe und erzielt aus spitzen Winkel das 2:1. Gegen Ende dieses Drittels bot sich dann die Riesenchance unser Score weiter zu erhöhen, doch kann man eine 5:3 Feldüberlegenheit leider nicht in Tore ummünzen.
Im dritten Drittel drängt unser Team auf die Vorentscheidung und spielt viele Chancen für eine 3:1 Führung heraus, kann aber den Puck letztendlich nicht im Tor der Kängurus unterbringen. Dieser gelingt dann den Kapfenbergern. Adrian Stühlinger setzt energisch zu einem Konter an und zieht knapp nach der blauen Linie ab. Goalie Zeugswetter blockt die Scheibe mit noch mit der Schulter, trotzdem findet diese den Weg in das Gehäuse – 2:2 Ausgleich. Keine fünf Minuten später dann erstmals die Führung für den KSV in diesem Spiel. Unsere Verteidiger bekommen die Scheibe nicht unter Kontrolle und dann wird Lukas Winkler im Slot von Stefan Trost bedient und stellt auf 3:2. In den verbleibenden letzten Minuten versuchen die Kapfenberger mit einer kompakten Defensive nichts mehr anbrennen zu lassen. Als Goalie Zeugswetter das Tor verlässt, erzwingen wir mit einem Mann mehr den viel umjubelten Ausgleich. Alle Automatismen die dafür notwendig sind greifen. Niki Zierer gewinnt das Bully im Angriffsdrittel und spielt die Scheibe zurück zu Rupert Strohmeier. Der direkt weiter auf die blaue Linie zu Nino Jus und der hämmert die Scheibe mit einem sehenswerten Onetimer ins Tor. 3:3 und Overtime.
An und für sich können wir mit ruhigen Gewissen behaupten, Overtime Spezialisten zu sein. Diesmal hätte auch ein Überzahlspiel dieses Unterfangen unterstützt, aber leider können wir den erlösenden Treffer nicht erzielen.
Zum Penaltyschhiessen bleibt nur zu sagen, dass auf beiden Seiten absolute Meister ihres Fachs im Gehäuse standen. So konnten im ersten Durchgang (5 Schützen) nur 1x Jonas Schuller für unsere Farben und Hoppl für die Kapfenberger anschreiben. Dann kommt es zur Shoot out Overtime und in der xten Runde war es letztendlich Adrian Stühlinger der Hexer Zeugswetter überwinden und das Spiel für den KSV entscheiden konnte.
Klar schmerzt diese Niederlage, trotzdem hat diese ganz klar gezeigt, dass wir stark genug sind diese Serie für uns zu entscheiden. Nachdem am Samstag bereits das nächste Spiel ansteht, heißt es regenerieren, positive Energie aufzubauen und zurückzuschlagen. Last but not least, es war eine Top Performance Boys!