Trotz der späten Beginnzeit (21 Uhr) fanden einige Anhänger des steirischen Eishockyes den Weg in die Halle. Dort fanden Sie zwei putzmuntere Teams vor, welche gleich mit Volldampf ins Spiel #3 starteten.
Schon nach 77 Sekunden konnten die Eggenberger das erste Mal jubeln. Verantwortlich dafür war Hannes Erlacher (Nickname Örl), wohl einer (wenn nicht) der schnellsten Skater dieser Liga.
Beim Versuch Kapfenberg Spielertrainer am Schuss zu hindern, wird die Scheibe von dessen Schläger geschlagen, gerade in den Laufweg von Erlacher. Der zieht allein auf Torhüter Zirngast und versenkt die Scheibe eiskalt zum 1:0. Das gibt unserer Mannschaft viel Auftrieb, zumindest bis zur 14. Minuten. Da spielen wir in Überzahl. Soweit so schlecht. Die Kapfenberger kommen in Unterzahl zu einer Topchance ohne diese zu verwerten. Unsere Mannschaft verliert in dieser Phase jegliche Zuordnung und Kapfenberg bringt den völlig allein stehenden Stefan Trost in Position – Ausgleich 1:1. Petrovitz nutzt unsere Verunsicherung weiter aus und stellt die Führung für Kapfenberg her. Jetzt überschlagen sich die Ereignisse, denn diesen Vorsprung egalisiert Niki Zierer mit einem schönen und wichtigen Tor zum 2:2. Knapp vor Drittelende schreiben nochmals die Kapfenberger an. In einem schön ausgeführten Konter spielen sie Adrian Stühlinger schön frei und der braucht nur mehr den Puck über die Linie zu drücken. Somit geht das erste Drittel mit 3:2 an die Gäste. Ein Drittel das sicher nicht unter Saison Highlights geführt werden wird.
Die Pause war aber wichtig und Coach Jonas Schuller richtete sein Team für die verbleibenden zwei Drittel her und auf. Dann wieder der Auftritt von Hannes Erlacher. Zuerst scheitert er bei einem Alleingang an Zirngast, doch kurz danach steht er goldrichtig und verwertet einen Rebound, nach Schuss von Jonas Schuller, zum 3:3 Ausgleich. Das Spiel steht auf Messers Schneide und knapp vor Drittelende gehen unsere Jungs in Führung. Mit dem wohl schönsten Tor des Abends schließt Rupert Strohmeier, nach toller Vorarbeit von Cory Krenz, zum 4:3 ab – Drittelpause.
Mit dem knappen Vorsprung geht es in das letzte Drittel. Nachdem man in dieser Serie zumeist in Führung lag und letztendes mit leeren Händen da stand, war man gespannt, ob unsere Jungs diesmal den Vorsprung über die Zeit bringen. Im Eishockey sind 20 Minuten zu lang um ein Spiel zu verwalten, doch diesmal bleibt das Team konzentriert und in der 46. Minute erzielt Nino Jus, mit seinem bereits vierten Treffer in dieser Serie, das 5:3. Das Wort Vorentscheidung traute man sich nicht in den Mund nehmen, doch diesmal war es endlich soweit und wir gingen erstmals in diesem Halbfinale als Sieger vom Eis.
Kompliment an die Mannschaft, welche mit der schweren Ausgangslage, dem konfusen Startdrittel hervorragend umgegangen ist. Es war sicher nicht unsere beste Leistung in dieser Serie, aber in diesem „to or die“ Spiel zählt nur der Erfolg. Es war typisches Playoff Hockey mit viel Kampf, Herz und Einsatz auf beiden Seiten. Nachdem unser Örl nicht nur die Verteidigungsreihen des KSV und damit den Grundstein für das Brechen der Serie gelegt hat, dürfen sich die steirischen Eishockeyfreunde auf ein Spiel 4 freuen. Dieses findet am Samstag zu einer aller Generationen tauglichen Zeit um 17:30 im Merkurs Eisstadion Graz-Liebenau statt. Congrats boys – the only way is up, weiter so por favor!!!