Mit großen Ambitionen und Willen ist unser Team in das vierte Spiel dieser Halbfinalserie gegangen, um mit einem Sieg ein Entscheidungsspiel zu erzwingen. Trotzdem oder möglicherweise gerade deswegen, lieferte man die schwächste Vorstellung in dieser Serie ab.
Das Spiel beginnt zerfahren und mit vielen, größtenteils vermeidbaren, Strafen auf beiden Seiten und darunter leidet der Spielfluss beider Teams. Das erste Ausrufezeichen setzen dann die Kapfenberger. Topscorer Pierre Graf donnert die Scheibe in Überzahl aus spitzem Winkel unhaltbar ins Kreuzeck und bringt den KSV mit 1:0 in Führung. Die Antwort des ATSE kommt spät, aber sie kommt in Form von Bernhard Strohmeier. Er ist bei einem Rebound zur Stelle und schiebt die Scheibe unter Torhüter Zirngast zum 1:1 ins Tor. Die Antwort der Böhlerstädter kommt wesentlich schneller. Huppmann nutzt eine Unsicherheit vor unserem Tor und stellt knapp vor Drittelende auf 2:1 für den KSV.
Dieser Drittelstand ist eigentlich kein Grund zur Sorge, war man doch beim Sieg am Mittwoch ebenfalls nach dem ersten Drittel mit einem Tor im Rückstand. Doch dieses zweite Drittel bringt dann die endgültige Entscheidung für Kapfenberg. In der 25. Minute setzen die Gäste zu einem schnellen Konter an und es ist abermals Pierre Graf. Der Wiener im Dress des KSV um kurvt Verteidiger, Torhüter und schiebt die Scheibe rotzfrech und aus spitzen Winkel zum 3:1 in unser Gehäuse. Unser Team setzt alles daran um den Anschlusstreffer zu erzielen, läuft aber in den nächsten Konter. Spielertrainer Kris Reinthaler legt quer und Stefan Trost trifft zum 4:1. Als würde das alles noch nicht reichen, kommt es zu einem äußerst kuriosen Tor. Nach Missverständnis zwischen Goalie Zeugswetter und Defender Nino Jus ist wieder Pierre Graf zur Stelle und erzielt sein drittes Tor an diesem Abend. Neuer Spielstand 5:1. Das Eggenberger Horrordrittel schließt dann Florian Hoppl mit seinem Treffer zum 6:1 ab.
Im letzten Drittel zeigt unser Team sehr viel Charakter. Die Mannschaft fällt nicht auseinander, es gibt keine Frustfouls sondern energische Versuche, das Wunder zu schaffen und als dieses außer Sicht gerät, zumindest den Spielstand zu verbessern. Nachdem Tore auf beiden Seiten ausbleiben endet das Spiel mit 6:1 für Kapfenberg.
Es war ein verdienter Sieg des KSV, der damit auch in das Finale einzieht. Die Böhlerstädter waren der erwartet schwere Gegner, der schwache Phasen in unserem Spiel beinhart bestrafte. Somit Gratulation KSV und wir wünschen den Eishockeyfans im Mur- und Mürztal eine spannende und faire Finalserie.
Ausscheiden tut immer weh, aber unser Team kann mit gehobenem Kopf in die Sommerpause gehen. Man hat einen starken Gegner in den ersten beiden Spielen mehr als gut bespielt und in Bedrängnis gebracht. Vielleicht hat uns da das Quäntchen Glück, aber auch die Kaltschnäuzigkeit gefehlt, um den Erfolg einzufahren. Es war bewundernswert, dass die Mannschaft nicht mit dem unglücklichen Verlauf gehadert hat sondern mit Glaube und Wille die Serie noch drehen wollte. Auch wenn uns das nicht gelungen ist, sind wir stolz mit starken Leistungen unseren Teil zu einer tollen Serie beigetragen zu haben. Danke Jungs, dass ihr diesem Verein seit Jahren mit euren Leistungen ein so positives Gesicht gebt!!