Subjektiv gesehen muss ich gestehen, mit gemischten Gefühlen die Reise nach Kapfenberg angetreten zu haben. Die Frage drängte sich auf, wie die Mannschaft die schmerzhafte und unglückliche Niederlage vom Mittwoch verarbeitet hat. Dann noch der Blick auf unser Lineup, wo wir mit Niki Zierer, Cory Krenz, Marco Hirschberger und Andy Meixner vier Offensivkräfte vorgeben mussten – na, servus.
Startbully die Kängurus kommen in unser Drittel und ein harmloser Schuss von Petrovitz wird von Hoppl unhaltbar zum 1:0 für die Heimmannschaft abgefälscht. Möglicherweise schwand die Zuversicht auf der Gästetribüne, nicht aber bei unserem Team. Mannschaftlich geschlossen und mit viel Tempo stellten sie den KSV vor große Probleme und in Minute 13. war es dann Bernhard Strohmeier, der im Überzahlspiel den wohlverdienten Ausgleich erzielte. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die erste Drittelpause.
Im zweiten Drittel machten wir es den Kapfenbergern gleich und erzielten nach 31 Sekunden den Führungstreffer. Nach einem schnell vorgetragenen Konter war Pirmin Riedmann zur Stelle, der einen Rebound verwertete. Knapp drei Minuten später konnten die Eggenberger erneut jubeln. In einer ähnlichen Situation wie bei 2:1 war diesmal Nino Jus zur Stelle und versenkte die Scheibe zum 3:1. Die Verunsicherung bei den Kapfenbergern war greifbar und unsere Jungs hatten das Geschehen fest im Griff. Dann nützen die Kapfenberger einen Fehler, unseres ansonsten ausgezeichneten Torhüters Zeugswetter, der hinter dem eigenen Tor die Scheibe verliert und verkürzen auf 3:2. Ab in die nächste Drittelpause.
Auch im letzten Drittel musste man nur 33 Sekunden bis zum ersten Treffer warten. Es war Hannes Erlacher, der in Überzahl zum 4:2 für unsere Farben traf und irgendwie schmeckte es nach Vorentscheidung. Durch teilweise mehr als fragwürdigen Strafen machten wir uns das Leben selbst schwer. Aber Penaltykilling funktioniert gut und dann ist es ein unglückliches Eigentor, dass den Kapfenbergern nicht nur den Anschlusstreffer zum 3:4 bringt sondern auch neues Leben einhaucht. Sie nutzen zwei weitere Überzahlspiele zu ihren Gunsten und drehen das Spiel auf 5:4. Die Gefühlslage bei unserem Team kann man sich vorstellen und Pierre Graf nutzt eine Unachtsamkeit zum 6:4. Aufgeben, weit gefehlt! Die Jungs packen nochmal alles in das Spiel rein, nehmen den Goalie vom Eis. Der Anschlusstreffer von Nino Jus zum 6:5 fällt leider, 35 Sekunden vor Schluss, um ein Stück weit zu spät.
Für diese Niederlage ist es abermals schwer die richtigen Worte zu finden. Unser Team hat echt stark gespielt und die Kapfenberger im Griff gehabt. Zwei Geschenke und die vielen Strafen, schließlich spielten wir von der 42 – 54 Minute nahezu durchgehend in Unterzahl, haben uns letztendlich diese Partie gekostet.
Gemischte Gefühle hatte der Author, nicht aber dieses Team. Zum Teil vor Wut fast trotzig, aber vor allem im Glauben an die eigene Stärke war der feste Wille, diese Serie zu drehen, greifbar. Die Dramaturgie der beiden Spiele hat gegen uns gesprochen, okay. Jetzt soll aber die Dramaturgie der Serie für uns sprechen. Ihr seid eine so geile Truppe – macht es Jungs!